Der Begriff Abbaye
entspricht dem deutschen „Abtei“ und bezeichnet ein Kloster, das von einer religiösen Ordensgemeinschaft bewohnt und geführt wurde. Abteien spielten seit dem Mittelalter eine bedeutende Rolle als spirituelle, kulturelle und wirtschaftliche Zentren. Neben religiösen Aktivitäten betrieben sie häufig Landwirtschaft, Weinbau, Handwerk oder sogar Brauereien, was sie zu wichtigen wirtschaftlichen Akteuren machte. Monastère
ist die allgemeine Bezeichnung für ein Kloster, unabhängig von seiner Größe oder der Art der Gemeinschaft. Ein Prieuré
(Priorat) bezeichnet ein kleineres, untergeordnetes Kloster, das einer größeren Abtei angeschlossen ist.
Architektonisch besteht der Gebäudekomplex typischerweise aus einer Klosterkirche, die oft in romanischem oder gotischem Stil erbaut wurde, einem Kreuzgang, einem Refektorium (Speisesaal), dem Dormitorium (Schlafsaal) und einem Kapitelhaus, das als Versammlungsraum diente. Ihr kulturelles Erbe besteht auch in der Sammlung und Bewahrung religiöser und wissenschaftlicher Texte in umfangreichen Bibliotheken.
Abteien waren in der Regel autark, sodass sie umgeben waren von unterschiedlichsten Nebengebäuden sowie eigenen Ländereien.
Ein Abbaye von Weltruhm ist die ehrwürdige ehemalige Benediktiner Abtei Mont-Saint-Michel in der nordfranzösischen Normandie. Sie wurde in einer Bucht auf einer felsigen Insel als das umfangreichste und schwierigste Bauprojekt des Mittelalters errichtet und wird gerne als Merveille (Wunder) bezeichnet, das mehr als drei Millionen Besucher jährlich anzieht.
Viele ehemalige Abteien und Klöster sind heute touristische Attraktionen, Museen oder Kulturzentren. Zum Verkauf stehende Objekte, die noch nicht an eine nachfolgende Nutzung angepasst wurden, stellen aufgrund ihrer Größe und ihres Denkmalstatus eine besondere Herausforderung dar, eröffnen jedoch zugleich Möglichkeiten für innovative Entwicklungs- und Nutzungskonzepte und in nahezu allen Regionen Frankreichs finden sich Beispiele für außerordentlich gelungene Hotelprojekte wie etwa die Abbaye de la Bussière im Burgund, das Couvent des Minimes in Okkzitanien oder das Fontevraud L'Hôtel im Tal der Loire.